Am Wochenende vor Weihnachten nahm ich wieder einmal am DSAM-Qualifikationsturnier teil. In diesem Jahr fand das Vorweihnachtsturnier erstmals in Düsseldorf statt. Außer mir war noch ein weiteres NARVA-Mitglied vertreten, nämlich Manfred Lenhardt, der dort für die TG Biberach antrat (und 3 Punkte erreichte).
Gespielt wurde im Hilton-Hotel, das die Erwartungen zumindest für mich absolut erfüllt hat. Zumindest mein Zimmer war sehr ruhig und mit einem bequemen Bett ausgestattet, und es gab ein hervorragendes Frühstück. Das Hotel liegt zwar nicht direkt im Zentrum, ist aber mit der Straßenbahn sehr gut erreichbar (nicht so wie manche anderen Hotels, in denen in der Vergangenheit schon DSAM-Turniere stattgefunden haben…). Auch Einkaufsmöglichkeiten und vernünftige Restaurants findet man in der Nähe.
In Runde 1 gelang mir mit Weiß ein Sieg gegen Dr. Hartmann (DWZ 1558). Ich wollte ein Gambit spielen, es kam aber eine normale Ablehnung aufs Brett. Die hatte ich schon öfter… im 14. Zug spielte mein Gegner das ungenaue Tad8 (anstatt Tfd8), in der Folge gewann ich zwei Bauern und tauschte dann fast alles ab. Als der weiße a-Bauer nicht mehr zu halten war, gab mein Gegner auf.
So gut ging es leider nicht weiter. In Runde 2 hatte ich überraschend wieder Weiß, und zwar gegen Richter (DWZ 1759). Er belegte am Ende mit 4.5 Punkten den zweiten Platz. Wieder ein Gambit, diesmal angenommen. Sein 11. Zug war schwach, mein 12. leider noch schwächer… Am Ende fand ich einen tollen Zug, der Material gewann – leider nicht genug, denn ich hatte vergessen, dass gerade mein Läufer geschlagen worden war. Nimmt man stattdessen erst zurück, dann steht man glatt auf Gewinn, denn die Drohungen sind immer noch da.
Gegen Payes (DWZ 1616) hatte ich dann Schwarz – und musste gegen ein System spielen, das mir immer noch nicht so richtig liegt. Letztendlich wurde es immerhin so ein eine Art abgelehntes Wolgagambit, aber ich finde keinen vernünftigen Plan. Dann erlaube ich, dass er zwei Türme für Dame und Bauer gibt – schließlich kann sich mein König ja am Damenflügel verstecken. Das ist leider die falsche Idee, denn die gegnerische Dame kommt auch dorthin, und dann gebe ich kurz vor dem Matt auf…
Die Qualifikation ist damit nicht mehr drin, in Runde 4 gibt es prompt noch einmal Schwarz. Frau Baumann (DWZ 1546) weigert sich, Theorie zu spielen, und es wird die Variante, die ich eigentlich nie wieder sehen wollte. Mit ihrem 16. Zug bietet sie remis an, und da ich wieder keinen vernünftigen Plan finde (und schon deutlich mehr Zeit verbraucht habe) nehme ich an.
In Runde 5 dann immerhin noch einmal Weiß, gegen Frau Spieker (DWZ 1515). Gambit, angenommen – ein ähnlicher schwarzer Aufbau wie in Runde 2, aber sie spielt das jetzt besser. Mein e5 im 10. Zug ist fragwürdig, besser Sb5. Auch das kann Schwarz aber irgendwie halten. Ich möchte immer die Dame gewinnen und rechne lange an den Varianten, immer mit dem Ergebnis, dass das zu teuer ist (Turm + 2 Figuren). Nur die Schlussstellung ist dann verloren, da kann Schwarz so etwas erzwingen. Das hat aber niemand gesehen, auch nicht in der Analyse – stattdessen gab es Stellungswiederholung und Remis. Mit Gewalt kann man als Weißer wohl auch noch weiterspielen, das wollte ich an der Stelle aber nicht mehr.
Also nur 2 aus 5, nicht gerade das erhoffte Ergebnis… Die beiden Schwarzpartien zeigen mal wieder ein altes Problem, das ich nun angehen werden. Mal sehen, wie es dann in den übrigen Qualifikationsturnieren läuft, mindestens zwei werde ich ja noch spielen.
Für alle anderen, die noch an der DSAM interessiert sind, ist vielleicht noch folgendes interessant: der Preisfonds war nicht identisch mit dem aus Dresden. Neben Einkaufsgutscheinen (Chessbase und Schachhändler) gab es in Düsseldorf DGT-Uhren und auch wieder Hotelgutscheine zu gewinnen.