Am 25.02.2025 hat uns Hilmar Petzold im Alter von 85 Jahren für immer verlassen.
Hilmar kämpfte zuletzt immer wieder mit Rückschlägen, war aber wie ein Steh-Auf-Männchen immer wieder aktiv, auch im Club bei unserer Backgammon Gruppe. Klaus hatte regelmäßig Kontakt zu ihm, auch am Wahlsonntag noch. Am Dienstag ging es dann aber wohl ganz schnell.
Mit Hilmar verlässt ein Großer des Berliner Schachs die Bühne. Bei NARVA war er seit 2008, davor bei Empor Berlin und der TSG Oberschöneweide, passiv war er bis zuletzt auch beim SK Tempelhof. Als Berliner Pokalsieger 1994 hat er sich auch in die Ehrentafel beim BSV eingetragen. Mit TSG spielte Hilmar auch in der Oberliga. Außerdem war er sehr aktiv im Betriebsschach bei der Deutschen Bahn und spielte auch zuletzt noch aktiv bei Turnieren vom BSW (Bahn Sozialwerk) mit. Als Hilmar 2008 zu NARVA kam, war er auch direkt die Nummer 1 der 1.Mannschaft und über viele Jahre ein verlässliches und starkes Spitzenbrett.
Zuletzt wurden seine Einsätze seltener, nicht nur das er über viele Jahre bereits seine Frau begleiten und pflegen musste, auch er selbst konnte nach einer Erkrankung 2022, wo wir ihn schon vermisst hatten und uns durch diverse Krankenhäuser gefragt hatten, nicht mehr so wie er gerne gewollt hätte. Seine Begeisterung fürs Schach war aber weiterhin ungebrochen, er wollte auch immer über alles auf dem Laufenden sein und alle Aufstellungen und Ergebnisse wissen. Auch die Aufstellungen der Gegner waren ihn immer wichtig, kannte er doch fast jeden im Berliner Schach.
NARVA, das Berliner Schach, natürlich seine Familie und alle seine Freunde und Weggefährten, verlieren mit Hilmar einen großartigen Menschen! Wir Danken für die Zeit die wir mit Dir verbringen durften!
Rudolf Lange: „Hilmar war eine Bank in der ersten Mannschaft! Das lag nicht nur an den vielen erkämpften Punkten, sondern auch an seinen präzisen Analysen und Tipps. Von denen durften im Lauf der Jahre viele NARVA-Spieler profitieren.
Am Brett, insbesondere im Blitz führte Hilmar eine scharfe Klinge. Sein Positionsspiel brachte mich des Öfteren zur Verzweiflung…
Vor allem aber war Hilmar ein Gentleman – elegant und besonnen, verlässlich und höflich. Wenn es mal laut wurde – das kommt auch beim Schach vor – dann sorgte das Spitzenbrett mit ruhiger Stimme für Abkühlung.
Danke Hilmar. Für alles.“
Günter Idaczek: „R.I.P. Hilmar. Ich habe seine Ideen in seinen Partien oder auch in den einigen gemeinsamen Analysen bewundert!“
Ekkehard Krüger: „Ein unruhiger kluger Kopf, der unvergessen bleibt!“
Wenn der Termin zur Beisetzung bekannt ist, informieren wir.
Partiebeispiele
Hier noch eine kleine Auswahl von Hilmars Partien.
Peter Hintze machte mich hierauf aufmerksam. An diese Partie kann ich mich gar nicht erinnern. Aber vielleicht, weil ich Niederlagen verdränge.
Hilmar kannte ich natürlich als starken Spieler und sehr angenehmen Menschen. Er war Meisteranwärter in der DDR und wurde nach dem Mauerfall vom SK Tempelhof angeworben. Einige starke Ostberliner Spieler wechselten damals zu Westberliner Vereinen, wobei Tempelhof besonders stark aufrüstete.
Gegen Hilmar wollte ich natürlich gewinnen. Doch er lehnte mein Nordisches Gambit mit 3. … d3 ab und ich kam nicht so richtig ins Spiel.
Danke Hilmar das ich Dich kennenlernen durfte! Ruhe in Frieden.